Was bei der US-Präsidentschaftswahl funktioniert hat, ist mittlerweile auch in Europa auf regionaler Ebene angekommen. Nicht nur uns bei 4EVERGLEN, sondern auch der Stuttgarter Zeitung ist in den letzten Tagen aufgefallen, dass regionale Parteien vermehrt auf Instagram auftauchen. Die Stuttgarter Zeitung schreibt hier wie folgt: "Um 16-jährige Erstwähler zu erreichen, fluten die Parteien und Listen für die Gemeinderatswahl das soziale Netzwerk Instagram. Manche machen professionelle Blogs, manches ist aber auch kontraproduktiv." Social Media ermöglicht es schnell Reaktionen zu erreichen und in den Dialog mit Fans, Freunden oder auch potenziellen Wählern zu kommen. Doch wie adressiere ich diese Zielgruppen am besten und nerve sie nicht?
Bevor ihr einen Kanal startet, solltet ihr euch fragen, was euer Ziel und welche Mehrwerte ihr transportieren könnt: Warum sollen euch junge Menschen aus der Region folgen?
Die zweite Frage könnte sein, ob alle Kandidaten in die Social Media Arbeit mit eingebunden werden müssen, oder ob der Kanal nur die Kandidaten bewirbt, die weiter unten auf den Listen stehen, um diese entsprechend zu pushen. Wir sind uns sicher, nicht alle Kandidaten müssen auf allen Kanälen aktiv sein. Wir haben ein paar Tipps für euch, wie es vielleicht noch kurzfristig klappen könnte, die Reichweite zu erhöhen, um neue Zielgruppen zu erreichen und Wähler zu mobilisieren.
- Bindet die Social-Media-Kanäle aktiv in eure Marketing-Strategie mit ein. Wenn ihr Instagram nutzt, dann bitte richtig. Bei Social Media geht es um die Menschen dahinter
- Verwendet nicht das gleiche Wording wie auf Facebook und fotografiert nicht einfach die Wahlplakate ab.
- Erstellt einen Redaktionsplan mit Uhrzeiten, Themen, Veranstaltungen, etc... und plant eure Posts vor.
- Produziert hochwertigen Content von Sitzungen, eurem Alltag, zeigt, was welchen Kandidaten antreibt und sucht den offenen Austausch
- Social Media ist keine Einbahnstraße, sondern lebt von Interaktionen. Wenn ihr Fragen gestellt bekommt, antwortet darauf. Egal wie unangenehm die Fragen sind. Zeigt den Interessierten, dass ihr Stellung nehmt. Erstellt eigene Profile oder Formate für die Top-Kandidaten oder die Partei, findet heraus, wer auf welchem Kanal wie unterwegs ist und spielt diese stärker aus.
- Kanal übergreifend. Versucht die Menschen auf den Marktplätzen nicht mit Stiften, Luftballons oder Broschüren zu füttern, sondern versucht sie in einen eurer Social Media Channels zu bekommen, um sie dort wieder zu aktivieren.
- Wirklich? Ihr habt auf eurer Parteiliste fast 30 potenzielle Kandidaten, Kinder, Freunde und Bekannte und kommt auf euren Kanälen nur auf 70 Follower? Ladet eure Freunde und Bekannte ein, den Kanal zu liken und zu interagieren. Provoziert Debatten oder Interaktionen. Seid aktiv!
- Nutzt Storys und bewegte Bilder, bietet Einblicke und schafft Identifikationsmöglichkeiten für eure Vertreter. Worin sind diese die Experten? Was begeistert sie? Warum wollen sie in den Gemeinderat?
- Keinen interessiert es, was ihr zu Hause im Kühlschrank habt oder was ihr gestern zum Mittagessen hattet, sondern Themen, wie eure Ziele, Vorhaben, etc., um das Stadtleben besser zu gestalten.
- Werdet selbst zu Influencern. Zeigt euren Alltag. Bezieht die Follower mit ein und brecht das Projekt Social Media nicht nach der Wahl ab, sondern beweist auch darüber hinaus, dass ihr für eure Ideen und eure Versprechen kämpft.
- Bindet eure Wähler/Fans und Mitglieder mit in die Strategie ein. Lasst sie erzählen, was ihnen wichtig ist und warum sie sich für eure Partei entscheiden.
- Genaues Targeting schießt nicht mit Kanonen auf Spatzen. Ihr wisst welche Zielgruppen ihr erreichen und welche Nachrichten ihr teilen wollt? Dann los! Mit einem kleinen Budget für Anzeigen beschleunigt ihr das Wachstum und die Reichweite.
Übrigens all diese Tipps nutzen wir in unserer täglichen Arbeit bei Vereinen und Unternehmen und sorgen langfristig für eine höhere Bekanntheit, mehr Umsätze und mehr Bewerber/Kunden.